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Die GOETHEANISTISCHE MALEREI nimmt in dem hier genannten Sinn ausschliesslich ihre MOTIVE AUS DER FARBE, die unter Berücksichtigung der natürlichen Eigenschaften der jeweiligen Farbe so entwickelt werden, wie es von Goethe in seiner „Farbenlehre“ deutlich gemacht worden ist. Nur auf diese Weise üben die Farben vollständig ihre Kraft aus, EMPFINDUNGEN zu wecken, die OBJEKTIVEN Charakter haben und als pulsierende Vermittler für Botschaften wirken können.
Die entstehenden Gesten und Formen folgen nicht vorherbestimmten Absichten, sondern sie werden durch den der Farben eigenen Dynamismus bestimmt. Daraus entstehen GESTALTEN, die nicht die sichtbare Wirklichkeit abbilden wollen, sondern das innere Wesen des Chromatismus und der Formen, die, als FARB-WESENHEIT individualisiert, dieser besonderen Farbenwelt angehören.
Die goetheanistische Methode erfordert das wiederholte Auftragen von Farbschleiern und Schichten, und daher ist das hauptsächlich verwendete Mittel das Aquarell.
Auf diese Weise gewinnt die Farbe Intensität, Dichte und Stärke und behält doch gleichzeitig faszinierende Transparenz, Lebendigkeit und Leuchtkraft. Im Bedarfsfall ist auch Einsatz von anderen Mitteln möglich, wenn besondere Effekte erzielt werden sollen.
LUCIANO BALDUINO
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